Die Senkung von Energiekosten einerseits und die Reduzierung von Emissionen andererseits stehen verstärkt im Fokus der Leichtmetall-Gießereien.
So berichtete das Fachmagazin „Aluminium Journal International“ in seiner Ausgabe 04/2019 anlässlich der Hannover Messe über eine neue Technologie für die automatisierbare und dezentrale Schmelzeversorgung, die bis 60% der Energiekosten und 80% der CO2-Emissionen einsparen soll: Das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung aus Magdeburg hatte gemeinsam mit weiteren Partnern einen serientauglichen Prototyp entwickelt und diesen auf der Messe präsentiert.
Das Grundkonzept einer dezentralen Schmelzeversorgung der Gießöfen mit Aluminiumschmelze verfolgt Bartz Maschinenbau aus Mayen bereits seit 2012 mit der Konzeption der Castofix-Baureihe. Ursprünglich als selbstfahrende Tiegelkippvorrichtung für Tiegel mit fünf bis sechs Tonnen Flüssigmetallfassungsvermögen entwickelt, wurde 2016 eine weitere Ausbaustufe mit einem Fassungsvermögen von zehn Tonnen Flüssigaluminium erfolgreich in den Markt eingeführt. In Kombination mit der passenden Heizstation wird es so dem Schmelzbetrieb ermöglicht, Masseln direkt im Castofix zu schmelzen. Im Anschluss können zum Beispiel Induktionsöfen innerbetrieblich mit dem Castofix angefahren und beschickt werden.
Die damit verbundene Energiekosteneinsparung ist enorm: Anstatt Aluminiumlegierungen aufgrund meist fehlender Möglichkeiten zur Direktverarbeitung als Blockmaterial erneut einzuschmelzen oder das Schmelzgut im Verarbeitungsprozess mehrfach umzufüllen und immer neu elektrisch aufzuheizen, wird mit dem mobilen Castofix das Metall einmal geschmolzen, transportiert und kontinuierlich warmgehalten. So lässt sich nicht nur nachweislich Energie einsparen, zusätzlich wird auch der Metallverlust durch Aluminiumoxidation von immerhin 1,5 – 5% verhindert.
Die Heizstation nutzt den Energieträger Gas und ist auf ein energiesparendes Aufheizen und Warmhalten angelegt. Die Leistungs- und Verbrauchsdaten liegen hier bei 750 ~ 800 KW im Einschmelzbetrieb, 150 ~ 180 KW für Warmhaltebetrieb und 200 ~ 250 KW für Aufheizbetrieb (Tiegel ungefüllt). Dazu wird ein Brenner mit einer Leistung von 1.000 KW bei nur 850 kwh/t Verbrauch eingesetzt. Die Brennerüberwachung übernehmen UV-Dioden.